Weitere Therapien

Als moderne Praxis der Naturheilkunde bieten wir neben der Osteopathie weitere Behandlungsmöglichkeiten wie die Faszientherapie an. In Kombination mit der osteopathischen Diagnose und Behandlung, sowie unserer präventiven Arbeit, ergibt sich daraus ein überzeugendes Gesamtkonzept. Dabei ist es unser Anspruch, mit Ihnen den effektivsten Heilungsweg zu gehen und ein für Ihre Beschwerden angepasstes Therapiekonzept zu entwickeln.

 

Faszientherapie / Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos D.O. (FDM)

Als Faszien werden die weichen Anteile des Bindegewebes bezeichnet, die nicht nur unsere Muskeln, sondern auch die Organe, Nerven und Knochen umschließen und zusammenhalten. Lesen Sie hier spannende Informationen über Faszien, ihrer Behandlungsmöglichkeiten und die unterschiedlichen Konzepte der Faszientherapie in unserer Praxis.

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Rein anatomisch gesehen sind Faszien (Bindegewebe) sezierbare, fest-elastische Gewebemassen, oder je nach Blickwinkel stützendes beziehungsweise statisch wirkendes Gewebe. Dieses körperweite Netzwerk erhält die strukturelle Integrität unseres Körpers. Es sorgt also dafür, dass die Teile des Körpers zu einem Ganzen zusammengefügt sind und bleiben. Faszien sind als fortlaufende Strukturen im gesamten Körper vorhanden, umhüllen jeden Muskel und bilden Trennschichten zwischen den Muskelbündeln. Sie umgeben verschiedenste Strukturen von Schädel, Hals und Brustraum und grenzen diese voneinander ab.

Faszien bilden Hüllen um Nerven und Gefäße, umgeben die Organe der Brust und Bauchhöhle sowie des Beckens. Sie sind ein wichtiges Element des Lungenfells, des Herzbeutels und des Bauchfells. Sie verbinden Knochen untereinander, Muskeln mit Knochen und bilden die Sehnen. Dadurch halten sie den gesamten Körper in Form. Es gibt nicht ein Gewebe, nicht ein Organ im Körper, welches nicht mit dem Rest des Körpers über Faszien in Verbindung steht.

Das Fasziengewebe ist wenig durchblutet, enthält aber eine große Anzahl von Lymphgefäßen und Nervenrezeptoren, die das Gehirn über Druck- und Zugbelastungen, Temperaturveränderungen, Bewegungsveränderungen usw. informieren. Nicht die Haut ist das größte Sinnesorgan des Körpers, sondern die Faszien.

Das Bindegewebe ist das umfangreichste und den gesamten Körper durchziehende Gewebe. Es ist grundlegend an allen zellregulatorischen Vorgängen beteiligt. Hier findet die Ver- und Entsorgung der Zellen statt. Es ist der Ort aller Lebensgrundfunktionen. Es wird angenommen, dass bei einem völlig intakten Grundregulationssystem, die Versorgung aller Organzellen optimal funktioniert. Stoffwechselendprodukte können über das Blut und die Lymphwege abtransportiert werden. Kommt es jedoch im Zuge von dauerhaften Belastungen zu Störungen der Grundregulation, kann es zu Krankheitserscheinungen kommen. Dem Faszien-Forscher Dr. Robert Schleipp von der Universität Ulm gelang der Nachweis, dass Faszien, ähnlich einem Muskel, sogenannte kontraktile Elemente enthalten. Vermittelt über das vegetative Nervensystem kommt es dabei bei Stress zur Erhöhung der Spannung der Faszie. Ist das dauerhaft der Fall, führt dies zu Verklebungen, die Faszie trocknet aus und Schmerzen entstehen.

Zwei Drittel der Deutschen leiden unter Rückenschmerzen. Ursachen werden häufig nicht gefunden, teure bildgebende Verfahren wie MRT oder CT ergeben keinen Befund. Doch aufgrund neuerer medizinischer Forschung ist klar, dass Faszien bei der Entstehung von Schmerzen eine deutliche Rolle spielen.

Als Osteopathen ist unsere Betrachtungsweise der Faszien ganzheitlich geprägt. Während wir die  Beziehungen der verschiedenen Systeme im Körper mit betrachten und mit unterschiedlichen Herangehensweisen behandlen, konzentriert sich das Faszien-Distorsions-Modells (FDM) nach dem 1991 von dem Unfallmediziner Stephen Typaldos D.O. entwickelten und mittlerweile in der Schmerztherapie etabliertem Konzept auf die lokale Behandlung von Schmerzzuständen am Bewegungsapparat.

Gebildet wird der Name FDM aus den lateinischen Begriffen „Fascia“ (Bindegewebe) und „Distorsio“ (Verdrehung). Der Therapeut beobachtet dabei zunächst genau, wie der Patient sein Problem selber zeigt und behandelt ihn daraufhin mit ganz bestimmten manuellen Grifftechniken. Dabei gibt es genau sechs sogenannte Distorsionen und dazu entsprechende Techniken in der Therapie, die das strukturelle Gefüge der Faszien wieder in Ordnung bringen.

Gerade weil das Konzept so erfolgreich angewendet wird, haben wir uns ausgiebig damit auseinandergesetzt und fortgebildet.

Weitere Infos zum FDM finden sie auf der Seite des EFDMA.

Chiropraktik

In der Chiropraktik stehen die Diagnose und die Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates – insbesondere der Wirbelsäule – und von davon ausgehenden Störungen (vegetatives und peripheres Nervensystem) im Vordergrund.

Wenn Wirbelsäulengelenke ihre Beweglichkeit verloren haben („blockiert sind“), kann in der Chiropraktik mit Hilfe eines gezielten Impulses die normale Beweglichkeit im betroffenen Segment wiederhergestellt werden. Dadurch kann zusätzlich in vielen Fällen die Funktion des zu diesem Abschnitt der Wirbelsäule gehörenden Nervensystems wiederhergestellt und so die natürliche Selbstheilung des Körpers gefördert werden…

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In unserer Praxis setzen wir auf sogenannte sanfte „Kurzhebeltechniken“ (Adjustierungen mit „minimalem Hebel“), einer im Gegensatz zu häufig angewendeten „Langhebeltechniken“ schonenden Behandlungsmethode. Problematisch an der Verfahrensweise mit einem „langen Hebel“ ist, dass der gesetzte Impuls bei unsachgemäßer Durchführung leicht über das physiologische Gelenkspiel hinausgehen und zu Gelenkinstabilitäten und Verletzungen führen kann.

Die chiropraktische Behandlung beruht auf vier Grundpfeilern:

Diagnose, Behandlung, Beratung und Betreuung. Neben der eigentlichen Behandlung ist eine entsprechende präventive Beratung von Bedeutung, um mechanisch verursachte degenerative Veränderungen des Bewegungsapparates zu minimieren.

Triggerpunkttherapie und -behandlung

Triggerpunkte sind kleine Zonen im Muskel, beziehungsweise im Fasziengewebe, die auf Druck überempfindlich reagieren. An diesen Punkten, die oft mitten im Muskel oder an den Ansätzen (Sehnen) liegen, kommt es durch lokale Gewebeentzündung zur Reizung unserer Schmerzfühler (Nozizeptoren). Diese elektrischen Potentiale können durch synaptische Fehlschaltungen am Rückenmark dazu führen, dass der Schmerz in einem weit vom Ort der Schmerzursache entfernten Körperbereich wahrgenommen wird. So kann zum Beispiel ein Schmerz, der in der Gesäßmuskulatur entsteht, ins Bein übertragen werden. Man spricht dabei von einem so genannten Übertragungsschmerz – daher der Name Triggerpunkte (trigger = engl. Auslöser).

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Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, um Triggerpunkte zu behandeln: Akupunkturnadeln (sogenanntes dry needling), Infiltration mit einem Lokalanästhetikum (z.B. Procain), Gerätetherapie (z.B. Stoßwellen) oder manuelle Techniken (Strain-Counterstrain nach Jones, AORT nach van Assche, IGTM Schmerz- und Triggerpunkt Osteopraktik® oder Trigger Stoßwellentherapie (TST)Trigger-Osteopraktik nach Dr. Bauermeister etc.). Wir setzen auf die rein manuellen Behandlungstechniken ohne teure Gerätemedizin, da sie jederzeit schnell durchführbar sind, keinerlei Kontraindikationen aufweisen und sich mit den anderen manuellen Behandlungstechniken optimal und effektiv kombinieren lassen.

Podo-Orthesiologie und die Podo-Sohle

Podo = Der Fuß

Orthesiologie = Die Lehre, etwas ins Gleichgewicht zu bringen

Die Podo-Orthesiologie hilft dem Patienten mit individuell angepassten Einlegesohlen, seine für ihn optimale Haltung (wieder) zu finden.

Dabei werden spezifische Rezeptoren (Propriozeptoren) in der Fußmuskulatur stimuliert, die über ein neurologisches Feedback mit dem Gehirn (ZNS) auf die statische Haltemuskulatur wirkt, welche es uns ermöglicht aufrecht zu gehen, bzw. zu stehen.

So lässt sich über neurophysiologische Mechanismen die Körperhaltung und somit das Gleichgewicht des ganzen Körpers positiv beeinflussen… 

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Die Funktionsweise der Podo-Orthesiologie:

In jedem Muskel, jeder Sehne, jedem Gelenk, jeder Faszie (Bindegewebe) unseres Körpers befinden sich Nervenzellen, die Propriozeptoren genannt werden. Die Podo-Orthesiologie macht sich die Wirkung zweier dieser Rezeptoren zunutze: Die der Muskelspindeln und die der Golgi-Sehnenspindeln. Durch sie erhält das Nervensystem präzise Informationen über den jeweiligen mechanischen Zustand der Muskulatur. Funktionieren diese Sensoren nicht mehr optimal, entstehen Fußfehlstellungen wie zum Beispiel Plattfüße (Knick-Senk-Spreizfüße). Wenn die Füße ihre Stabilität verlieren, verliert auch der gesamte Körper seinen Halt: Es kommt zu muskulären Dysbalancen, Fehlhaltungen im Becken und der Wirbelsäule. Durch diese Statikveränderungen kann ein vielseitiges Beschwerdebild entstehen.

Das Wirkungsprinzip der propriozeptiven Sohlen (Podo-Sohlen) stellt eine hervorragende Ergänzung zur osteopathischen Behandlung dar. Denn mit ihrer Hilfe lassen sich die häufig aus Fußfehlstellungen entstehenden statischen Abweichungen des Körpers effektiv beeinflussen. Somit wird es dem Körper erleichtert wieder in sein Spannungsgleichgewicht zurückzufinden.

Mehr Informationen zu Podo-Sohlen unter: http://www.podoorthesiologie.de/

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist eine Regulationstherapie, die sich die Wirkung des menschlichen Nervensystems zunutze macht. In der klassischen Neuraltherapie werden Medikamente an die Nervengeflechte – sogenannte Ganglien – herangespritzt. Durch die Unterbrechung der Reizweiterleitung innerhalb eines Nervengeflechts kommt es zur segmentalen (Fern)-Wirkung. Zusätzlich kann eine vegetative und hormonale Gesamtumstimmung erfolgen. Neuraltherapeuten spezialisieren sich auch auf der Suche und Ausschaltung sogenannter Störfelder: Dies sind beispielsweise Narben oder versteckte Infektionsherde (Oft: Zähne, Mandeln), die eine effektive Wirkung anderer Therapien unterbinden. Erst nach erfolgter Inaktivierung des Störfeldes sind dann Therapieerfolge zu erwarten. Die Neuraltherapie stellt eine effektive Ergänzung jeder Praxis dar, wobei sich in der Anwendung mit den manuellen Verfahren Osteopathie und Chiropraktik ein überzeugendes Gesamtkonzept ergibt.

Pneumatische Pulsationstherapie (PPT)

Die Pneumatische Pulsationstherapie ist verwandt mit dem klassischen Schröpfen. Es kommt dabei ein Gerät zum Einsatz, das sogenannte Pneumatron.

Das Pneumatron erzeugt einen Unterdruck, durch den es zum Ansaugen von verschiedenen Gewebeschichten wie Faszien und Muskulatur kommt. Durch den ständigen Impulswechsel (Überdruck/Unterdruck) wird das Gewebe in Schwingung gebracht, was für eine mechanische Stimulation der Gewebeabschnitte sorgt. Dadurch unterscheidet sich die Pneumatische Pulsationstherapie/-massage nach Deny von den verschiedenen anderen Schröpfverfahren, die einen konstanten Unterdruck erzeugen.

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Diese Therapie regt die Bewegung der Gewebsflüssigkeiten an. Im Zwischenzellraum angesammelte Stoffwechselendprodukte, schmerzauslösende Gewebshormone und Umweltschadstoffe können so besser gelöst und über den beschleunigten Blut- und Lymphfluss aus dem Muskel- und Fasziengewebe ausgeschieden werden. So erfolgt eine kausale Gewebereinigung bzw. -Regeneration. Gleichzeitig können körpereigene Vitalstoffe wie Hormone, Vitamine und Mineralien in die Zellverbände transportiert werden und so dem Organismus für eine optimale Stoffwechselleistung zur Verfügung stehen. Damit folgt diese Behandlung dem allgemeinen osteopathischen Prinzip, die Zirkulation von Flüssigkeiten in einem Gewebe zu verbessern und lässt sich deshalb wirkungsvoll ergänzend zu anderen Behandlungen einsetzen.

Die Effekte im Überblick:

  • Haut und Unterhaut werden gegen Muskeln und Muskelanhangsgebilde (Sehnen, Bänder) verschoben, Verklebungen einzelner Schichten werden gelöst.
  • Blut- und Lymphzirkulation werden angeregt, die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten wird verbessert.
  • Muskeln werden entspannt und das Gewebe aufgelockert.
  • Die Anregung von Haut und Muskelgewebe führt zur Freisetzung von Gewebshormonen und reflektorisch zur Freisetzung von Endorphinen und Serotoninen. Diese Glückshormone unterdrücken wirkungsvoll das Schmerzempfinden.

Augmentierte Akupunktur

Bei dieser sehr speziellen Form der Akupunktur, die von dem Konstanzer Anästhesisten Dr. med. D. Covic entwickelt wurde, handelt es sich um eine Kombination aus Akupunktur, Neuraltherapie und Reizstromtherapie.

Nach Erfahrungsberichten des Uni-Zentrums Naturheilkunde der Universität Freiburg ist die Augmentierte Akupunktur bei 25% der Patient:innen hochwirksam. Bei 50 % der Patient:innen erfolgte eine deutliche Reduzierung der Beschwerden. Bei den übrigen Patient:innen zeigt die Therapie keine befriedigende Wirkung. Derzeit gibt es gibt keine, so wie häufig behauptet, belastbare wissenschaftliche Studie zum Wirkungsnachweis dieser Behandlung.

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Die Augmentierte Akupunktur ist eine symptomatische Behandlung des Heuschnupfens. Eine Heilung der Erkrankung wird nicht erreicht.

Der Ablauf der Behandlung: Es werden zwei Akupunkturpunkte des Blasenmeridianes mit einem speziellen Messgerät über eine Hautwiderstandsmessung ausfindig gemacht. An diesen identifizierten Punkten wird ein Lokalanästhetikum unter die Haut gespritzt. Im Anschluss erfolgt die Akupunktur mit gleichzeitiger Elektrostimulation. In der Regel ist eine Behandlung ausreichend, wobei die Wirkung 5 bis 6 Wochen anhält.

Das Wirkungsprinzip funktioniert so: Der Akupunkturreiz wird durch die Elektrostimulation und die lokale Betäubung mit Procain verstärkt. Nach Vorstellung der chinesischen Medizin wird dadurch der Qi-Fluss verbessert und harmonisiert. Nach westlicher, neurophysiologischer Vorstellung kommt es durch die segmentale Stimulation der oberen Brustwirbelsäulenabschnitte zur Regulation des entsprechenden vegetativen Nervensystems und somit zur Reduzierung der Symptome. Der genaue Mechanismus ist wissenschaftlich nicht geklärt. Jedoch wird dieses Verfahren, gehäuft in Süddeutschland, seit Jahren erfolgreich durchgeführt.